Passend zur nahenden Schwarzmondin im Skorpion, darf ich heute endlich den Blogartikel zu der schwarzen Göttin, der schwarzen Energie der Urmutter, abschließen.
Der größte Teil von Mutter Erde ist dunkel oder eben schwarz, auch wenn sie der blaue Planet genannt wird. Der Grund hierfür ist, dass unser Planet zu ca. 71% aus Wasser besteht. Ab einer Tiefe von ca. 800 Metern dringt in dieses kein Sonnenstrahl mehr ein und wird deshalb die schwarze Tiefsee genannt.
Fliegen wir in das Weltall ist der dunkle, der schwarze Anteil noch höher.
Wir entsprangen dem schwarzem, dem dunklen, weiblichen, mütterlichen Schoß und landeten auf Mutter Erde. Mit dem natürlichen Selbstverständnis, dass wir aus der weiblichen Schöpferkraft stammen und diese in der Natur, auf Mutter Erde, wiederfanden, uns zugehörig fühlten und uns an dieser orientierten.
Wir gaben der schwarzen Göttin, der schwarzen Urmutter, viele, viele verschiedene Namen. Verschiedene Namen für die unterschiedlichsten Facetten in der Natur, vergleichbar mit den unendlichen Möglichkeiten in uns selbst. Wir lebten im Einklang.
Diese geriet durcheinander als sowohl die Lichtverschmutzung entstand und diese anschließend exorbitant zunahm und durch die Einführung des Monotheismus. In vergangenen Zeiten orientierten sich u. a. die Götterkultur an den Jahreszeiten, dem Ablauf in der Natur. Ausgangsbasis hierfür war immer die schwarze Urmutter, daraus entstanden die vielfältigen Facetten und Möglichkeiten. Manchen von euch sind noch einige wenige davon bekannt, gerade durch die Konjunktur der Rauhnächte: zuerst agiert Frau Holle, die sich anschließend in die Percht und dann, im nächsten Schritt, in die drei Bethen verwandelte. Ein Beleg für die pure, weibliche Schöpferkraft bis diese eine Geschlechtsumwandlung erfuhren und einerseits zu Wotan wurde und anderseits zu den heiligen drei Königen.
Die Umwandlung von vielen Göttern und Göttinnen hin zum Monotheismus, welcher aus nur einem, männlichen Gott besteht, reduzierte unser Dasein drastisch und überfordert heute so einige, wenn es um das Begreifen, um das Verstehen der unendlichen Fülle, um das Facettenreichtum und um die Vielfarbigkeit der schwarzen Göttin, geht. Fast so, als wenn es unsere Vorstellungskraft sprengt.
Aus diesen vielen Facetten und Möglichkeiten wurde ein Gott, der keine anderen Götter neben sich duldete. Deshalb wurde die Geschichte umgeschrieben oder eben entsprechend so verändert, dass das ursprünglich weibliche, plötzlich männlich wurde und die Urgöttin, die schwarze Muttergöttin, verschwand immer mehr – jedoch nie vollständig.
Die schwarze Muttergöttin, die ihre Kinder speist, war für jeden erleb- und erspürbar. Alternativ bekamen die Menschen nun einen nicht seh-, spür- und unerreichbaren Gott, der weit oben im Himmel thronte. Das Innere der Erde, der Schoß der Urmutter wurde zur sogenannten Hölle und riss parallel alles andere, was dunkel bzw. schwarz war, mit in „das Verderben“.
Bis heute erfahren sogenannte Lichtarbeiter eine Hochkonjunktur, während sogenannte Schwarzarbeiter verpönt oder immer noch verfolgt werden. Selbiges finden wir in vielen Schichten unserer westlichen Welt, wie zum Beispiel bei den Kristallen: lichtdurchflutete Kristalle sind hochpreisiger als opake dunkle Kristalle.
Kaum einer ahnte, dass wir uns somit von unseren Wurzeln, der weiblichen Schöpferkraft, entfernten, und dass diese Entwurzelung inzwischen alle unsere Facetten erreicht hat.
Vielen von uns ist bewusst, dass der neue Tag um eine Minute nach Mitternacht beginnt, also während der dunkelsten Zeit, der Nacht. Dennoch findet für die meisten von uns der tatsächliche Tagesbeginn erst bei Sonnenaufgang statt. Wir haben vergessen, dass wir Tag für Tag aus der Dunkelheit ins Licht gehen und nicht andersherum.
Die Muttergöttin, die Urmutter blieb auf der Strecke. Bis heute feiern wir das Licht, in einem überhöhten Maße, sodass tatsächliche Dunkelheit kaum noch existiert. Sollten wir dieser einmal wirklich begegnen, erzeugt diese häufig Angst und Unsicherheit.
Die Sonne ist männlich und unser Vater. Unser Gehirn schafft es, wenn sich unsere Augen daran gewöhnt haben, auch in der Dunkelheit sehen zu können. Dies ist uns bei sehr hellem Licht nicht möglich, versuchen wir es dennoch, zerstört es die Netzhaut und führt entweder zur Schneeblindheit oder gar zur vollständigen Erblindung. Ein beliebtes und einfaches Foltermittel. Hilfreich ist hier nur der Schatten oder eine Sonnenbrille.
In extremer Dunkelheit kann immer noch neues Leben entstehen, sogar neue Arten, extremes Sonnenlicht oder Helligkeit zerstört Leben. Und dennoch feiern wir immer noch das Licht und haben Angst vor der Dunkelheit, dem schwarz und der schwarzen Göttin, also unseren Wurzeln.
Die einzige Zeit in der wir uns „öffentlich“ erlauben, die Dunkelheit zu genießen, ist die Zeit zwischen den Jahren, welche mit der WinterSonnenWende beginnt und in die Rauhnächte hineingleitet. Das sind die Tage und Nächte, die nach der Einführung des solaren Kalenders und somit der Ablösung des lunaren Kalenders, übrig blieben. Ursprünglich hatte unser Jahr 13 Monate (noch in Auszügen erkennbar in dem Märchen Schneewittchen) und 13 Vollmonde. Die Zahl 13 entspricht der Zahl der Göttin selbst. Dieser lunare Kalender, dieser Mondkalender existiert seit 30.000 Jahren, während der solare Kalender das erste Mal 45 v. u. Z. erwähnt wurde. Der Mondkalender regulierte das Leben im allgemeinen, in der Landwirtschaft, in der Forstwirtschaft etc.
Diese Tage und Nächte erleben seit einigen Jahren einen Boom, wir genießen die dunklen Nächte, orakeln, räuchern, kreieren u.v.m. Und feiern zugleich das Licht.
Während dessen tristen die vorangehenden Sperr- und Dunkelnächte nach wie vor ein einsames, fast unbekanntes Dasein. Der tatsächlich dunkelste Tag, nämlich der 13.12. (!) ebenfalls. Vermeiden wir immer noch unsere Wurzeln?
Das Leben mit Licht macht Farben und andere Facetten, welche sonst unsichtbar oder farblos scheinen, sichtbar und bereichert somit unser Leben um ein Vielfaches. Ist jedoch erst der zweite Schritt , da die Dunkelheit immer die Basis, das Fundament ist und wir von dort aus ins Licht gehen.
Nach wie vor vermeiden wir den dunklen Raum, unsere Ursubstanz, und das, obwohl wir fast täglich erleben, dass wir Ideen, kreative Lösungen, Projekte aus dem Nichts, aus dem Dunkel, aus dem Unbewussten gebären können.
Ein reines solares Leben, ist ein Leben der erhöhten Produktivität, ein Konstrukt für dauerhafte Leistung, um auch wirklich jede Energie, jede Idee aus uns förmlich herauszuquetschen. Für die lunare Phase unseres Lebens scheint kaum noch Platz und wird fortlaufend künstlich erhellt und mit angstmachenden Attributen versehen. Bitte erkenne, dass wir beides benötigen, ansonsten führt diese dauerhafte Entfremdung ins unermessliche Chaos und Krankheit.
Laotse hat uns hierzu einen folgenden Satz hinterlassen: Wisse um das Weiß, aber bewahre das Schwarz.
Eine vielfältige Anzahl von schwarzen Göttinnen erhältst du in meinem Shop und weitere Ausführungen zu diesem Thema werden in meinem Nächsten Buchprojekt über die Sperr- und Dunkelnächte Platz finden.