Mit dem Jahreszeitenfest Samhain am 31.10., treten wir ein in die Zeit der Mondin, in die Zeit der Großen Mutter, der Großen Göttin, die ungefähr bis zum 22.2. (der Imbolczeit) anhält.
Es ist die Zeit in welcher die Dunkelheit, in unseren Breitengraden, zunimmt und in der das Sonnenlicht schwindet. Eine Zeit der Innenkehr, der Rückbesinnung und eine Hinwendung zu unserem wahren Selbst. Getragen von der Großen Göttin, unterstützt von Großmutter Mondin und den Drachengeschöpfen. Denn genannte Zeit ist nicht nur die Hochphase der Mondin und der Großen Göttin, sondern auch die Hochphase der Drachen- und Schlangenwesen.
Der Begriff Schlange ist ein Synonym für den oder die Drachen, also ein anderes Wort. Sowohl der Drache als auch die Schlange, sind untrennbar mit Mutter Erde, den göttlichen und den weiblichen Energien verbunden.
So kann ich zusammengefasst sagen bzw. schreiben, dass die Zeit zwischen dem 31.10. und dem 22.2. die Zeit der Dunkelheit, der Mondin, der Großen Göttin (insbesondere den schwarzen und damit weisen Göttinnen) der Drachen und der Schlangen ist.
Die dazugehörige Farbe ist Schwarz, wie die Ursubstanz aus der wir alle stammen. Viel zu lang wurde diese Farbe als Nichtfarbe deklariert oder gar negativ bewertet und mit angsterzeugenden Attributen versehen. Dabei entsprangen wir dieser und begannen erst im nächsten Schritt in die Welt der Farben einzutauchen. Diese abzulehnen ist vergleichbar mit: sich seiner eigenen Wurzeln zu berauben oder diese zu verdrängen. So ist das Annehmen der Farbe Schwarz auch ein Annehmen der eigenen Herkunft, eine Annahme der eigenen Göttlichkeit. - Weitere Information zu der Farbe Schwarz findest du in meinem Buch: Farbkristallhüter.
So wie es negative Beschreibungen zu bereits genannten gab und gibt, geschah es auch mit einigen Göttinnen, wie zum Beispiel Maria Magdalena oder Lilith, aber auch anderen Geschöpfen mit weiblichen Geschlecht, welche als Hexen verfolgt wurden.
Die Geschichte scheint sich fortlaufend zu wiederholen. Oftmals handelt es sich hierbei um weibliche Wesen oder um Geschöpfe die eng mit dem weiblichen Prinzip verbunden sind und damit auch mit Mutter Erde, der Mondin oder eben der Großen Göttin selbst.
Das war jedoch nicht immer so.
In längst vergangenen Zeiten wurden diese Wesen, die Frauen und die Göttinnen und all diejenigen, die mit ihnen auf das engste verbunden waren, verehrt, wertgeschätzt und geliebt. Im Zuge der Dualität geschah die Umkehr, das war so gewollt und wichtig, damit wir Menschwesen beide Seiten der Medaille kennen- und lieben lernen. Nun ist es an der Zeit beide Seiten zu vereinen und zu akzeptieren, dass wir alle beiden Anteile in uns haben. Denn, nur in der Ganzheit können wir heilen, uns aussöhnen und so in die neue Zeit hineingleiten.
Heute wissen wir, dass Maria Magdalena als Hure beschimpft wurde, weil sie Jesus in die Sexualmagie einführte und diese mit ihm vollzog. Ebenfalls wissen wir, dass Lilith keine Dämonin war, die kleine Kinder tötete. Dieses Bild entstand als Erklärung dafür, dass Adam eine zweite Frau benötigte, weil er mit Lilith, dem wilden Weib, nicht klarkam. Aktuell liegen uns noch nicht alle Informationen zur Medusa, die zum „Ungeheuer“ wurde, vor. Doch ich bin sicher, dass weitere im Laufe der Zeit zum Vorschein kommen werden und möchte heute mit einigen Denkanstößen dazu beitragen.
Am bekanntesten ist die Medusa aus der griechischen Mythologie. Dort wird sie als schrecklich anzuschauendes Wesen, als Ungeheuer, mit einem weiblichen Körper, beschrieben. Weiter heißt es, dass sie jeden, der sie anschaute, in Stein verwandelte. Hier sind sich noch fast alle einig. Wenn es jedoch um den Grund geht, weshalb Perseus, ein Sohn von Zeus, ihr den Kopf abschlug, gehen die Meinungen schon auseinander.
Manche meinen, dies geschah durch die Eifersucht der Pallas Athene, die nicht ertrug, dass Perseus ein „Auge“ auf Medusa geworfen hätte. Doch wie soll das möglich gewesen sein, wenn sie als Ungeheuer so hässlich war. Andere meinen, dass diese Geschichte frei erfunden sei, weil Pallas Athene auf ihrem Schild ein Abbild der Medusa, zu ihrem Schutz, trug. Dann heißt es wiederum, dass Pallas Athene und Medusa Schwestern gewesen seien und Pallas Athene sie, Medusa, vor den Nachstellungen Perseus retten wollte.
Andere Geschichten berichten davon, wie schön, wie überirdisch schön Medusa gewesen sei. Sie hätte goldene Flügel und lockiges, goldenes Haar gehabt. Somit ist nicht auszuschließen, dass Perseus oder ein anderer ihrer Schönheit verfiel und sie sexuell missbrauchte. Was wiederum einen heiligen Zorn in ihr oder bei Pallas Athene, entfachte, und ihren Schrei erklären würde. Wer selbst einmal den heiligen Zorn einer Frau erfahren hat, weiß, dass es dann das Beste ist zu gehen oder sich still (versteinert) zu verhalten.
Eine noch andere Geschichte erzählt davon, dass Medusa die Schlangengöttin der libyschen Amazonen gewesen sei und das weibliche Wissen, symbolisiert durch die Schlangen auf ihrem Haupt, in sich barg. Es heißt, dass ihr Blut so mächtig war, dass dieses über Leben und Tod entschied. Sie wurde als eine Göttin der Vollmondin und damit der Fruchtbarkeit verehrt.
Ihre gesamte Macht war so groß, dass allein sie über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft entschied. Wer es wagte hinter ihre Maske zu schauen, somit den Schleier zu lüften, starb augenblicklich. Da es keinem Uneingeweihten gestattet war, die Zukunft zu blicken.
Wisse, ein weibliches Gesicht eingerahmt von Schlangenköpfen, ist immer ein Symbol der Großen Mutter, der Großen Göttin selbst. Ein Symbol für ihr Wissen, ihre Weisheit und ihre Güte, die durchaus in heiligen Zorn umschlagen kann. Es ist nicht auszuschließen und uns durch die Perchtzeit bekannt, dass Frauen Masken trugen – aus den unterschiedlichsten Gründen. Derzeit wissen wir noch nicht, ob eine mögliche Kampfeskunst dahintersteht.
Masken oder Schleier, oft zum Schutz getragen, kennen wir bis heute und sind ein Relikt vergangener Zeiten und führen uns direkt in den Schutz der Mondin, in deren Hochphase wir allmählich eintreten. Doch dazu ein anderes Mal mehr. Wisse an dieser Stelle einfach, dass Medusa mehr ist als bisher bekannt und sie uns noch einiges zu erzählen hat.